DIE
PERITONEALDIALYSE (PD)
1) Wie lerne ich, wie die Peritonealdialyse durchzuführen
ist ?
Sie kommen 1-2 Wochen lang täglich
als ambulanter Patient zum Training in das Dialysezentrum. Sie bestimmen die
Lerngeschwindigkeit, wobei Sie von einem
Teammitglied des Pflegepersonals im Dialysezentrum angeleitet werden.
Während des Trainings und auch
danach, stehen Sie in engem Kontakt zum PD-Team, das aus einem Arzt, einer
PD-Krankenschwester, einem Diätspezialisten und manchmal einem Sozialarbeiter
besteht. Sie lernen, wie Sie den Austausch der Flüssigkeit vornehmen, die
Anzeichen einer Infektion beurteilen und wie Sie Ihr Körpergewicht und Ihren
Flüssigkeitszustand überprüfen.
2) Was ist ein Peritonealdialyseketheter ?
Ein kleines, weiches Röhrchen, das
man Katheter nennt, wird durch einen kleinen chirurgischen Eingriff dauerhaft
in der Bauchhöhle plaziert. Der Katheter hat ungefähr einen Durchmesser von
einem halben Zentimeter. Ein paar Zentimeter des Katheters befinden sich
außerhalb, der größte Teil jedoch innerhalb des Körpers. Er hat an der
Köperaußenseite eine kleine Öffnung, durch die die Dialyseflüssigkeit in den
Körper gelangt. Zwischen den Behandlungen wird der Katheter nicht entfernt. Bei
sorgfältiger Pflege kann ein Katheter jahrelang seine Aufgabe erfüllen.
Der Katheter verläßt den Körper im
unteren Bereich des Bauches, ungefähr 2 Zentimeter unterhalb und seitlich
des Nabels. Dieser Bereich wird als
,,Austrittsstelle" bezeichnet. Die genaue Stelle wird von Ihnen und Ihrem
Arzt festgelegt, damit das Röhrchen bequem getragen und einfach unter der
Kleidung verborgen werden kann.
3) Wie muß ich den Peritonealdialysekatheter pflegen
?
Sie brauchen keine Bandagen, um den
Katheter abzudecken. Sobald der Hautbereich nach der Operation abgeheilt ist,
muß er nur sauber gehalten werden, indem Sie ihn z.B. unter der Dusche
reinigen. Ihre Krankenschwester gibt Ihnen genaue und einfache Anweisungen.
Sobald der Bereich trocken ist, befestigen viele Patienten den Katheter am
Bauch mit einem kurzen Klebeband. Nach einiger Zeit werden Sie sich an den
kleinen Katheter gewöhnt haben. Er beeinträchtigt weder Ihren Lebensstil, noch
stört er Sie bei Ihren Aktivitäten.
4) Werde ich mich
mit der Flüssigkeit im Bauch nicht unbehaglich fühlen ?
Der durchschnittliche Patient kann
bequem 2-3 Liter Flüssigkeit in seiner Bauchhöhle halten, ohne es zu bemerken.
Die Peritonealdialyse ist nicht unangenehm. Wenn Sie zum erstenmal mit der PD
beginnen, werden Sie ein leichtes Druckgefühl feststellen, sobald die
Flüssigkeit einfließt, was jedoch schnell wieder verschwindet. Auch der
Flüssigkeitswechsel ist nicht schmerzhaft. Ihre Taille kann durch die Aufnahme
der zusätzlichen Flüssigkeit ein wenig zunehmen.
5) Wo kann ein Patient einen CAPD-Beutelwechsel
durchführen ?
Sie können Ihren Austausch zu
Hause, unterwegs oder auf Reisen vornehmen. Sie benötigen jedoch eine saubere,
geschützte Stelle. Sie können einen Tisch, einen Schreibtisch oder sogar Ihr
Auto als Arbeitsbereich verwenden. Für einen Austausch brauchen Sie 30
Minuten. Sie können sich während des Austausches mit kleinen Tätigkeiten
beschäftigen, beispielsweise mit Fernsehen,
Telefonieren, Schreibtischarbeiten oder Lesen.
6) Wo kann ich eine automatisierte Peritonealdialyse
(APD) durchführen ?
Das APD-Gerät wird neben Ihrem Bett
aufgestellt, und der Austausch findet während des Schlafs statt. Jede Nacht
schließen Sie vor dem Schlafengehen Ihren Katheter an ein langes Schlauchsystem
an.
Dieses System ist mit den
PD-Beuteln des APD-Gerätes verbunden. Die Schlauchlänge ist so bemessen, daß
Sie bequem schlafen und einige Schritte umhergehen können. Das APD-Gerät nimmt
den Austausch vor, während Sie schlafen. Es ist leise und weckt Sie nachts
nicht auf.
Das Gerät hat drei Hauptaufgaben:
1. Das Aufwärmen der PD-Flüssigkeit auf Körpertemperatur, 2. Die zeitliche
Kontrolle des Flüssigkeitsaustauschs und
3. Die Durchführung und Überwachung der gesamten Behandlung. Falls
während der Behandlung Probleme auftreten, werden Sie durch die im APD-Gerät
eingebauten automatischen Sicherheitsvorkehrungen alarmiert. Im Notfall ist es
leicht möglich, sich vom Gerät abzukoppeln.
7) Wie häufig muß ich in die Klinik kommen ?
Sie kommen gewöhnlich einmal im Monat
in die Klinik, um die chemische Zusammensetzung Ihres Blutes und Ihren
Gesundheitszustand beurteilen zu lassen. Der Katheter und die angrenzende Haut
werden kontrolliert. Sie können auch Ihren Dialyseablauf mit der
Krankenschwester besprechen. Oder Ihren Diätspezialisten bzw. evtl. Ihren
Sozialarbeiter aufsuchen. In vielen Dialysezentren besucht die PD-Krankenschwester
Sie nach dem Training auch zu Hause ist und gibt Ihnen die Möglichkeit, Fragen
zu stellen.
8) Welche Komplikationen können auftreten ?
Infektionen sind das häufigste
Problem. Manche Patienten
überstehen Jahre ohne
Infektionen, wahrend andere häufiger darunter leiden. Sie lernen, wie
Sie die frühen Anzeichen einer Infektion erkennen und daß Sie diese sofort
mitteilen müssen. Wenn die Patienten die ärztlichen Anweisungen befolgen,
stellen Infektionen kein ernstes Problem dar und können ambulant mit
Antibiotika behandelt werden. Wichtig ist aber, daß Sie in Kontakt bleiben und
alle Fragen stellen, die Ihre Behandlung betreffen.
9) Wen sollte ich anrufen, wenn ich Schwierigkeiten habe ?
Das Dialysezentrum gibt Ihnen eine
Telefonnummer, wo Sie rund um die Uhr Hilfe erreichen können. Aber Sie werden
auch darüber informiert, was Sie selbst zu Hause tun können. Meistens brauchen
Sie außerhalb der normalen Dienstzeiten nicht extra zum Dialysezentrum zu kommen. Auch wenn Sie
vom Training nach Hause zurückkehren, stehen Sie mit Ihrem Dialyseteam in sehr
enger Verbindung. Mit der Zeit nimmt Ihr Selbstvertrauen zu, und Sie werden
nicht mehr so häufigen Kontakt nötig haben, weil Sie gelernt haben, wann Sie
anrufen müssen.
10) Darf ich reisen ?
Sie können Ihr CAPD-Material (oder
das APD-Gerät und das Verbrauchsmaterial) einfach in einen Koffer oder in das Auto
packen, wenn Sie eine kurze Reise machen wollen und den Austausch in jeder
beliebigen, sauberen Umgebung vornehmen. Bei längeren Reisen ins Ausland oder
aber, wenn Sie nur ein paar Tage verreisen wollen, kann das Dialyseunternehmen
die erforderlichen Materialien im voraus versenden. Ihr Dialysepersonal hilft
Ihnen bei der Suche nach Namen, Adressen und Telefonnummern von anderen
Dialysezentren und -ärzten in der neuen Umgebung. Dies dient zu Ihrer
Sicherheit. Es wird Ihnen auch Aufzeichnungen über Ihre medizinische Behandlung
für das Dialysezentrum am Reiseziel zur Verfügung stellen.
11) Darf ich mich körperlich anstrengen oder Sport
treiben ?
Sie dürfen die meisten Sportarten
betreiben und sich körperlich anstrengen. Viele Patienten, die die Peritonealdialyse
einsetzen, gehen spazieren, joggen, fahren Rad, spielen Tennis oder machen
Gartenarbeit. Fragen Sie Ihren Arzt nach den Aktivitäten, die für Sie geeignet
sind. Sportarten, die schweres Heben erfordern und Druck auf den Bauch
ausüben, sollten allerdings vermieden werden.
12) Wie bekomme ich das Verbrauchsmaterial ?
Während des Trainings stellt Ihnen Ihr Arzt ein Rezept für die
Versorgung mit Dialysematerial aus. Dieses Material wird Ihnen regelmäßig -
gewöhnlich monatlich - nach Hause geliefert. Ihre Krankenschwester unterweist
Sie darin, wie Sie Ihr Material bestellen und die Lieferungen vereinbaren. Ein
Paketdienst liefert die Verbrauchsmaterialien, trägt sie ins Haus und hilft
Ihnen bei der Lagerung, wofür ausreichend Stauraum nötig ist. Zur
Sicherheit ist im Dialysezentrum stets Reservematerial
vorhanden.